Auf dem Kindergarten klappert es
Zügig Ein Storchenpaar hat den kürzlich erbauten Horst besetzt
Artikel der "Augsburger Allgemeine" vom Mo. 22.04.2013
IZ-Leserin Martha Frommel hat dieses Storchenpaar im neuen Horst auf dem Kettershauser Kindergartendach am Freitagnachmittag beobachtet und deren Besuch mit ihrer Kamera eingefangen.

Kettershausen Die Störche sind da! Diese freudige Nachricht hat sich in Kettershausen schnell herumgesprochen. Denn nur wenige Tage, nachdem Jagdpächter Karl Holzinger aus Neu-Ulm, Mitglieder der Babenhauser Ortsgruppe im Landesbund für Vogelschutz (LBV), die Gemeinde Kettershausen und die Holzbaufirma Fuchs in umfangreicher Aktion und harmonischer Zusammenarbeit ein Storchennest auf dem Kindergartendach montierten (IZ berichtete), haben die Zugvögel den Horst eingehend begutachtet. Als sie am Freitagnachmittag das Weißstorchenpaar im Nest
  entdeckte, hat IZ-Leserin Martha Frommel es sofort mit ihrer Kamera eingefangen. „Diese Situation ist genial!“, freut sich LBV-Mitglied Josef Schlögel. „Die Chancen, dass Meister Adebar den Horst auf dem Kindergartendach zum Nistplatz wählt und darin brütet, stehen nicht schlecht.“ Jetzt heiße es erst einmal abwarten und beobachten. Es komme auch darauf an, wie sich die Witterung und das Nahrungsangebot als wichtige Faktoren im Storchenleben entwickeln, weiß der heimische Vogelexperte. Wenn sich ein Storchenpaar im Horst einnistet, wird Jagdpächter   Holzinger an einer geeigneten Stelle des Kindergartendachs auf eigene Kosten eine Webcam installieren. Das werde natürlich ganz sachgemäß und vorsichtig geschehen, ohne die Vögel zu stören, versichert er. Die Gemeinde Kettershausen habe die Aktion bereits genehmigt und werde die Anschlüsse zur Verfügung stellen. „Wenn es erst so weit ist, können die Bürger von Kettershausen und andere Interessierte auf der Homepage www.revier-kettershausen.de live miterleben, wie die Storchenjungen groß gezogen werden“, verspricht Holzinger. (clb)
 
         
 
 
 
 
Vogelschutz und Jagdschutz, Allianzen der besonderen Art
Artikel für das "Gemeindeblatt"
Liebe Gemeindebürger von Kettershausen / Bebenhausen.

Nun ist es vollbracht!
Was in den Köpfen der Vogelschutz Organisatoren und des Kettershausener Jagdpächters als Idee geboren wurde ist erfolgreich umgesetzt. Der Kettershausener Kindergarten hat einen neuen Kaminschmuck in Form eines Storchennests.

Bleibt nun zu hoffen, dass Meister Adebar das Nest auch annimmt und hier dauerhaft einzieht. Nachdem bis zu 30 Weißstörche gleichzeitig die heimischen Wiesen im Sommer bevölkern und auf Nahrungssuche sind, gehören diese schönen und edlen Vögel längst zum Kettershausener und Bebenhausener Landschaftsbild.

Als Revierpächter ist es mir eine Freude, im Zuge hegerischer Maßnahmen, einen wichtigen Teil zur Ansiedlung dieser Vogelart beizutragen. Daher habe ich die Nisthilfe in meiner Firmenschlosserei bauen und installieren lassen.
 
 
Unterstützt von unserer Idee, das Nest auf einen stillgelegten Kamin des Kettershausener Kindergartens zu setzen, begeisterte auch zugleich unsere Bürgermeisterin Gabi. Sofort ermöglichte sie den Zugang zum Kindergartengebäude und organisierte alle erforderlichen Maßnahmen im Bezug auf die Sicherheit, zum Beispiel in Form der Isolierung der in der Nähe des Kamins verlaufenden Hochspannungsleitung. Herzlichen Dank an das Überlandwerk Krumbach für ihre unkonventionelle Unterstützung!

Vielen Dank auch an Herrn Schlögel vom Bund für Vogelschutz und seine fachmännische Beratung sowie mein Dankeschön an die Firma Fuchs-Holzbaulösungen aus Kettershausen, deren
Kranfahrer das Storchennest gekonnt und sehr umsichtig mit dem firmeneigenen Kran hinauf auf den Kamin lotste!
 
 
Alles in allem eine gelungene Aktion. Gabi sorgte dann bei dem kalten Wetter noch für ein kräftiges Vesper und nun liegt es an Meister Adebar selbst, seinem Ruf des Kinderbringers gerecht zu werden und die Nisthilfe entsprechend anzunehmen.

Wir werden natürlich weiter darüber berichten, zum Beispiel auf unserer Revier Homepage unter www.revier-kettershausen.de. Hier gibt’s zum „beinahe live miterleben“, alles was sich so an Jagd und Hegemaßnahmen im nun erfolgreich zusammengeführten Kettershausener und Bebenhausener Jagdrevier abspielt und sozusagen aus „erster Hand“ Wildbretverkauf aus unseren heimischen Wäldern.
 
 
Ihr Kettershausen und Bebenhausener
Jagdpächter Karl Holzinger

Kettershausen, den 15.04.2013
 
 
 
 
 
Eine Kinderstube auf dem Kindergartendach
Vögel Gemeinde Kettershausen richtet ein Storchennest auf einem stillgelegten Kamin ein
Artikel der "Augsburger Allgemeine" vom Di. 09.04.2013
 
Auf geht’s – im Kran geht es mit dem Storchennest nach oben auf das Dach des Kindergartens.
Fotos: Claudia Bader
  Mit dem Kran manövrierten Gemeindearbeiter Sebastian Rehder und Ludwig Buchmiller den Horst geschickt zu einem stillgelegten Kamin.

VON CLAUDIA BADER
Kettershausen Die ersten Störche sind wieder da! Auch wenn der Frühling heuer allzu lange auf sich warten ließ, sind bereits viele Zugvögel in ihre Heimat zurückgekehrt. In Kettershausen boten bereits im Vorjahr große Scharen von Weißstörchen einen ungewohnten Blickfang. Da sie auch auf dem Dach des Kindergartens gesichtet wurden, kam Gemeinderat Andreas Stiegeler die Idee: Warum nicht ein wenig nachhelfen? Wenn die Zugvögel dort einen festen Nistplatz eingerichtet haben, kehren sie bestimmt regelmäßig zurück. Mit dem Kettershauser Jagdpächter Karl Holzinger aus Neu-Ulm fand Stiegeler bald einen Sponsor für ein Horstgerüst sowie mit der Babenhauser Ortsgruppe im Landesbund für Vogelschutz (LBV) fachkundige Organisatoren für einen Nestbau. Der stellvertretende
  Kreisgruppenvorsitzende Josef Schlögel und Gernot Anders holten für diese nicht alltägliche Aktion Silke Haug aus Thannhausen zu Hilfe. Mit flinken Fingern umflocht die Umweltbildnerin den großen, runden Metallrahmen mit Weidenruten. Rasch verwandelte sich das mit Ästen von Esche und Hartriegel ausgelegte Gerüst zum riesigen Nest. Mit dessen Transport auf das Dach des Kindergartens stand den Vogelschützern eine schwierige Aufgabe bevor.
Gemeindearbeiter manövrieren Nest mit dem Kran nach oben
Mit dem Kran einer heimischen Zimmerei manövrierten Gemeindearbeiter Sebastian Rehder und Ludwig Buchmiller den Horst geschickt zu einem stillgelegten Kamin. Mithilfe der zuvor angeschraubten Halterungen saß das mit einem Durchmesser von 110 Zentimetern gewaltige
  Nest bald fest und sicher. Jetzt ließ sich auch Vogelkenner Josef Schlögel in luftige Höhen manövrieren. Fachkundig polsterte er den Nistplatz mit kleineren Ästen und einer dicken Lage Hackschnitzel aus. „Wenn sich Meister Adebar dort niederlässt, wird er seinen Horst sicher noch mit Heu und anderen weichen Materialien ausstatten“, weiß er. Nachdem im vergangenen Sommer relativ viele Störche in Kettershausen gesichtet wurden, sei die Wahrscheinlichkeit, dass einer davon den Horst zum Nistplatz wählt, relativ groß. Vor einigen Jahren haben Kettershauser Bürger beobachtet, dass ein Storch mit Ästchen im Schnabel den Kindergarten umkreist habe, hat Schlögel gehört. Deshalb heiße es jetzt abwarten und beobachten. Vielleicht stellt sich mit einem nistenden Storchenpaar bald auch Kindersegen für die Gemeinde ein.